Saladin: Du schenkst mir nichts. Dir liegt An diesem Plane mehr, als an dem Springer. Sittah: Kann sein. Saladin: Mach deine Rechnung nur nicht ohne den Wirt. Denn sieh! Was gilt`s, das warst du nicht Vermuten? Sittah: Freilich nicht. Wie konnt` ich auch Vermuten, daß du deiner Königin So müde wärst? Saladin: Ich meiner Königin? Sittah: Ich seh nun schon: ich soll heut meine tausend Dinar`, kein Naserinchen mehr gewinnen. Saladin: Wieso? Sittah: Frag noch! - Weil du mit Fleiß, mit aller Gewalt verlieren willst. - Doch dabei find Ich meine Rechnung nicht. Denn außer, daß Ein solches Spiel das unterhaltendste Nicht ist: gewann ich immer nicht am meisten Mit dir, wenn ich verlor? Wenn hast du mir Den Satz, mich des verlornen Spieles wegen Zu trösten, doppelt nicht hernach geschenkt? Saladin: Ei sieh! so hättest du ja wohl, wenn du Verlorst, mit Fleiß verloren, Schwesterchen? Sittah: Zum wenigsten kann gar wohl sein, daß deine Freigebigkeit, mein liebes Brüderchen, Schuld ist, daß ich nicht besser spielen lernen. Saladin: Wir kommen ab vom Spiele. Mach ein Ende! Sittah: So bleibt es? Nun dann: Schach! und doppelt Schach! Saladin: Nun freilich; dieses Abschach hab ich nicht Gesehn, das meine Königin zugleich Mit niederwirft.
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