20 Jahre war Walter Szameitat die Seele des Klubs gewesen, als er schwer erkrankte und sich
nicht mehr um das Klubleben kümmern konnte. Zum neuen ersten Vorsitzenden wurde 1953
W.Hauenschild gewählt, der sich schon vorher als Schachwart verdient gemacht hatte. Ein neuer
autoritärer Führungsstil führte zum Krach. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung
am 5. April 1956 wurde Walter Szameitat zum "alten neuen" Vorsitzenden gewählt.
Das klubinterne schachliche Leben wurde geprägt durch die Klubmeisterschaft und der Vereinspokal,
den W.Becker 1955 zum 3. Mal gewann und somit endgültig behielt. Ein neuer "Pott" wurde 1956
von Horst Byda gestiftet.
Gustav Odebrecht stellt seinen Vorstandsposten 1958 zur Verfügung und wird zum
Ehrenvorsitzenden ernannt. Ein Jahr später überläßt Walter Szameitat sein Amt Werner Kropp.
Aus beruflichen Gründen muß er es nach einem Jahr wieder an Szameitat zurückgeben.
Die erfolgreichsten Spieler dieser Jahre waren Walter Becker, Paul Scholz, Josef Zimmer und ein
Talent, das lange Rekordmeister des Vereins war: Arthur Heibeck. So schien es 1961 zum 25jährigen
Jubiläum des Schachklub Wilhelmsburg von 1936 so, als sei die von vielen Rückschlägen
unterbrochene Arbeit der Schachpioniere endgültig vom Erfolg gekrönt. Aber war es bislang
die Zeitgeschichte, die den Verein zu überrollen drohte schlug ein Jahr später die Natur mit
Brachialgewalt zu. Als im Februar 1962 die Deiche brachen, waren nicht nur Herbert Werner
und Josef Zimmer um ihre Existenz gebracht, auch der Klub hatte großen Schaden. Eine
Spendenaktion brachte den Wilhelmsburger und Finkenwerder Schachfreunden 1000 DM;
Schachbundpräsident Emil Dähne griff sogar in die eigene Tasche; die Harburger Rasensportler
leihen den Wilhelmsburgern Spielmaterial und boten ihr Klubhaus als Spiellokal an; bei den
Mannschaftskämpfen kamen viele Teams mit Heimrecht freiwillig nach Wilhelmsburg. Doch
trotz all dieser Hilfen hätte die Krise kaum so glatt überwunden werden können, wären nicht
auch andere Mitglieder immer wieder so aktiv geworden, wie Walter Szameitat, der als
Anerkennung seiner Leistungen 1962 die goldene Ehrennadel des Hamburger Schachbundes
erhielt.
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